Weise zu arbeiten ist mir wichtig, nur so bleibe ich frisch und munter. Bin ich ehrlich? Machts Freude? Was ist jetzt dran?
Spaß und Ernst glorreich vereint im Spiel. Freude, Enthusiasmus, Lachen und Radikalität miteinander versöhnt.
Wichtig: Ich wünsche mir folgende Umkehrung der Gedanken rund um Arbeit: Ich schreibe Lieder, weil ich will und nicht anders kann. Ich spiele Lieder und erzähle meine Geschichten, weil ich muss. Ihr könnt mich dafür belohnen, dass ich das tue. Mehr noch wünsche ich mir: Belohnt mich nicht für die Vergangenheit, unterstützt mich in der Gegenwart für die Zukunft.
Wie?
Einladung: Helft mir beim Organisieren: Konzerte bei euch zu Hause oder an anderen schönen Orten!
Grundeinkommen: Spendet monatlich oder jährlich einen Betrag eurer Wahl für mein Grundeinkommen!
Interesse: Fragt mich zu den Liedern und zum Liederschreiben aus und erzählt mir von euch und warum euch etwas berührt!
Mich beflügelt ein lebendiger Austausch!
Ich liebe euch
Euer Gregor°
Wer mehr über meinen Hintergrund und meinen Werden als Musiker und Liedermacher wissen möchte, findet hier viele Antworten.
Zurerst einmal glaubte ich selbst nicht daran, mir wirklich eigene neue Melodien ausdenken zu können. Ich bezweifelte es einerseits so sehr, dass ich ein bekanntes Lied nahm und ihm bewusst eine neue, andere Melodie gab. Ich hatte bereits Gitarre spielen gelernt und konnte mich mit Akkorden begleiten. Dann kam ein erster Anlass hinzu, ein Thema, eine Meinung, die ich zum Ausdruck bringen wollte. Es war damals ein Lied gegen das Kiffen, das wohl mein allererstes Lied werden sollte. Zwar spielte ich es meiner Clique nicht vor, doch vielleicht empowerte es mich damals so sehr, dass ich als einziger aus der Gruppe nicht damit anfing. Zu vieles an dem Gehabe, an dem Nichtsgebackenkriegen, an der Fokussierung auf die Droge nervten mich. Gleichzeitig war ich mit 15 in einer instabilen Situation: Meine Eltern hatten sich frisch und plötzlich getrennt, ein Freund von uns war von einem LKW überfahren worden und ich wusste, dass ich für mein Alter und überhaupt schon zu viel und zu oft Alkohol trank. Noch eine Droge: Nein, danke.
Hinzu kam dann ein Text von Erich Fried, den mir meine erste mehrmonatige Freundin in einem Liebesbrief schickte. Ich vertonte ihn. Es folgte ein Lied über die Trennung. In jedem Fall dauerte es etwas, bis ich die Lieder, die ich selbst schrieb auch einem Publikum vorsang oder eben den Menschen, die sie betrafen. Auf jeden Fall wuchs mit der Zeit das Vertrauen, für Skepsis, ob das nun meine Erfindung oder eine unabsichtliche Kopie war, blieb kaum noch Zeit. Ich begann zu experimentieren, stellte bald fest, dass ich nur Text und Akkorde notieren wollte. Denn: Entweder die Melodie war gut genug, dass sie mir auch nach Jahren beim Anblick des Liedblattes wieder einfiel oder sie war es auch nicht wert mühsam in Notenschrift festgehalten zu werden.
So füllte sich nach und nach die erste Mappe. Liebeslieder gab es immer wieder, doch meine Zielrichtung ging in Richtung Gesellschaftskritik, Philosophie und Spiritualität, manchmal Humorvolles. Mir erschien es damals geradezu, dass die Welt voll war von oberflächlicher Liebesmusik, so dass ich unter meinem ersten Künstlernamen "Andreas Front" (= An die Front oder wie mir erst später klar wurde = A. Front) an Grenzen gehen wollte und darüber hinaus, aber eben auch in der späteren spanischen Übersetzung Ali de la Frontera (= zur Grenze hin und wieder zurück). Ob das nun die Gesellschaftskritik war, die Philosophie, die Religion oder die Liebe. Darin lag meine meine Ursprungsmotivation, Lieder zu schreiben.
Nun, meine Lieder entstehen nicht alle gleich. Manche kommen innerhalb von einer Stunde mit großer Macht und Klarheit durch. Obwohl ich vielleicht eigentlich keine Zeit zu haben geglaubt hatte, wie z. B. vor einer Prüfung. Und dann stehen sie da, mit Text, Melodie im Kopf und den Akkorden an den passenden Stellen darüber geschrieben. Manchmal gibt es auch längere "Schwangerschaften": Mich beschäftigt ein Thema über Monate, bis es reif ist, sich in einem Lied zum Ausdruck zu bringen. In anderen Fällen ist auch eine Melodie länger da bis ein Text zu ihr findet. Selten ergänzen sich beide Prozesse. In jedem Fall inspiriert mich mein Leben. Wenn ich tagein tagaus immer nur in meinem "Büro" hocken würde, käme nichts bei raus. Besondere Phasen, wie mein Rebellentum während des Studiums, meine spirituelle Reisezeit oder besondere Ereignisse schenken mir beim Liederschreiben immer wieder neue Inspiration. Ich möchte jedoch betonen, dass mir das Liedermachen in den allermeisten Fällen ein inneres Anliegen ist. In anderen Worten: Es fiele mir schwerer, es nicht zu tun!
Anfangs war es mir wichtig, dass mein Publikum genau das versteht, was ich zum Ausdruck bringen wollte. Natürlich ist das Anliegen in abgeschwächter Form geblieben. Allerdings stellte ich fest, dass auf vielen Konzerten eine Art Chaos herrschte: Ein Mensch hört zu, der andere verliebt sich in dich, jemand anderes ist genervt oder nervt, weil er sich ein Bier holen will. So kam ich bald dazu, eine Grenze zu ziehen, um mich, meine Lieder und meine Zuhörerschaft zu schützen und auf die Atmosphäre, auf den Rahmen zu achten, in dem sich ein Konzert abspielt. Natürlich war und bin ich auch nicht frei, von Ruhmesvorstellungen und Erfolgsphantasien. Doch mir wurde irgendwann nach meiner selbstorganisierten Deutschlandtournee mit Wohnzimmerkonzerten klar, dass ich Erfolg hatte und für mich neu definierte: Meine Lieder für die richtigen Menschen dort zu spielen, wo es Spaß macht und fließt. Für die zu spielen, die sie brauchen und die ich brauche als Zuhörende.
Ich gehe in mich. Meist kommen mir aus meinem mich selbst manchmal erschlagenden Repertoire von ca. 400 Liedern (Stand: 2023) einzelne wieder ins Gedächtnis. Die schaue ich mir dann wieder an, lerne sie gegebenfalls erneut auswendig bzw. schließe die alten Lücken. Bei manchen Konzerten fühle ich eine Entspannung und Lockerheit. Dann weiß ich, ich kann einfach auf die Bühne gehen, meditieren und einfach spielen, was mir in den Sinn kommt. Andere Konzerte, die vielleicht auch einen festen Zeitlichen Rahmen haben, plane ich von Lied zu Lied genau durch und nehme die Liste mit. Manchmal übe ich alles auf einmal in den Tagen davor durch. Andere Male scheint mir die Energie dafür erst mit Publikumskontakt ganz zur Verfügung zu stehen. Da es mich beglückt, auch mit Menschen zu singen, baue ich gerne einen Mitsingteil ein.
Mein Werk hat sich über die Zeit natürlich verändert und weiterentwickelt. Eine besonders einschneidende Epoche hatte ich um 2017 rum, als mir immer weniger Texte einfielen, ich aber durchaus mehr tönte. Irgendwann kamen Mantren in Sprachen, die ich nicht kannte. Auch eine Mantrenforscherin konnte mir erstmal nicht genau weiterhelfen, was ich denn da nun empfangen hatte. Das war und ist für mich übrigens ein zweiter Aspekt beim Stichwort "Radio Gregor°": Nicht nur Sender sondern auch Empfänger zu sein. Als ich meine Frau kennen lernte, zeigte sie mir eine Karte von einem Engelset oder so einem Bild, auf dem quasi die Musikengelsfrau abgebildet war. Ich muss zugeben, ich war etwas frustriert und dachte: "Ach, du gibst mir immer diese ganzen Lieder ein! Nein, ich möchte nicht mehr als Werkzeug benutzt werden." Im Prinzip knüpfte das wieder leicht an mein Anfangsdilemma an: Woher kommen die Lieder?
Aber natürlich sind das irgendwie Kindereien. Und doch hatte mich diese Zeit der spirituellen Mantren auch verwirrt und in eine Krise gestürzt. Es gab kaum Menschen, die dieser Mantren wert waren. Das ist nicht überheblich gemeint, sondern ich stellte einfach nur fest, dass die wenigsten sie verstanden, ich meinte damit: fühlten! Denn der Verstand kann dazu nichts beitragen. Im schlimmsten Falle hielten sie es für einen Pseudoindianergesang, es wurde zum Kitsch oder Quatsch degradiert. Ich wurde zornig. Wundersam dagegen waren die seltenen Begegnungen, wo sich meine empfangenen Mantren so harmonisch in unsere Gesänge einfügten, dass sie eine Übersetzung in universelle, essentielle Sprache abgaben: Von allen verstanden und sich so anfühlten, als hätten wir sie schon immer so gesungen.
Die Coronazeit verschärfte meine musikalische Abgeschiedenheit. Doch ich nahm meine ersten Youtube-Videos auf. Ich hatte die Hoffnung, dass ich so die Kraft und Energie eines Liedes einfangen kann und die Menschen sie nach dem Gesetz der Anziehung genau dann im Internet wiederfinden, wenn es passt: ganz individuell. Außerdem war ich so auch nicht den vielen Höflichkeitsregeln und Verhaltensmustern während Konzerten ausgesetzt, die ich den Menschen und auch mir selbst selten austreiben kann, wenn zu viele auf einem Haufen sind.
In einer Zeit, in der ich sehr passiv war, gleichzeitig immer schauen, wie ich dem großen Ganzen dienen kann, blieb die übliche menschliche Zielsetzung aus. 2022 setzte dann eine neue Phase an: Mein Leben war nun langweilig und sesshaft genug, um die über Jahrzehnte sich immer vergrößernde Kluft zwischen Erfindungen und ihrer Anwendung, zwischen Idee und Aufnahme, Lied schreiben und Lied zeigen zu schließen: Radio Gregor°. Zuerst hatte ich Angst, weil mir für Projekte dieser Art immer der Atem ausging, es mich nie lange überzeugte. Doch inzwischen (Stand: März 2023) sind immerhin 100 der rund 400 Lieder im Kasten. Damit ist in diesem Fall mein Handy gemeint, aber auch der Signal-Kanal, auf dem rund 40 Menschen zuhören. Ich wollte nicht mehr so alleine sein bei dieser archivarischen Arbeit, gleichzeit wollte ich auch jede Form der Zensur (auch der Selbstzensur) vermeiden. Erstmal alles aufnehmen. Ob ich das bis zu meinem 40. Geburtstag schaffen, bleibt fraglich und doch ist der Stein im Rollen.
Welche Künstlernamen hatte ich und warum?
Bilder aus verschiedenen Zeiten
Und vor allem: Was wollt ihr wissen? Fragt, fragt, fragt!